Eine Manual, oder online Tutorials könnten Wunder wirken. Aber da hat ja verständlicherweiser vermutlich auch niemand Bock auf diese (weniger kreative) Arbeit.
Hatten wir alles schon mal in Arbeit hier. Dann kamen so viele neue Wünsche und dadurch Umstrukturierungen in DGJ, dass man wieder alles neu schreiben hätte müssen. Und DGJ ist halt kein OpenSource Projekt auch wenn jeder gern so etwas machen kann wenn er sich berufen fühlt. Munta hätte sicherlich nichts dagegen.
Aus Interesse beschäftige ich mich schon Jahre mit DJ Tools aller Art. Immer wieder checke ich die gängigsten Tools mal durch und schaue was es Neues gibt. Ohne dabei aber in die Tiefe zu gehen, mehr ein kurzer Überblick. Einige Entdeckungen sind auch in DGJ eingeflossen. Man muss das Rad ja nicht zigmal neu erfinden und wenn etwas gut ist und von den Usern gefragt ist, kann man es ja verwenden.
BPM ist in der Tat ein wenig einzigartig in vielen Dingen. Mag auch daran liegen, dass es eines der ersten Tools dieser Art war und keine Standards definiert waren. Es gab schlicht keine Mitte der 90er für so etwas. So entwickelten sich viele verschiedene Lösungsansätze, gerade für das Archiv. Serato und andere arbeiten mit Crates usw. Andere nehmen iTunes als Kern für das Archiv. Daneben noch verschiedene eigene Lösungen der Anbieter. Und wieder andere mischen alle zusammen. Einen echten Standard gibt es also bis heute nicht.
Da ich traditionell meine MP3 selber in Ordnern auf der Festplatte sortiere und nicht alle Songs irgendwie in einen Ordner werfe (solche Leute gibt es!), wollte ich ein Tool, dass diese Struktur 1:1 übernimmt. So muss ich nicht umdenken beim auflegen oder zuhause beim ordnen der Songs. Das Abbild und die Struktur ist immer gleich. Das kann DGJ dank dem HDD Import wunderbar.
Virtual DJ, Traktor und andere können das auch. Mit dem Unterschied dass sie aber nur auf die Festplatte verlinken und die Songinfos nicht gleich in der Datenbank sind. Bei DGJ sind alle Informationen (Tags) nach dem Import in der DGJ eigenen Datenbank und damit auch für die Suche usw. verfügbar.
Letztlich hat jedes System seine Vor- und Nachteile. Hat man eine der wichtigsten Voraussetzungen erfüllt, nämlich das gewissenhafte Taggen der Songs, spielt es letztlich keine Rolle welches System man verwendet.
Das Beste ist ja immer sich die Tools selber mal herunterzuladen als Demo und einfach zu probieren. Jeder hat anderen Geschmack und Arbeitsweisen.
Hier mal so grob eine Liste der Tools die ich probiert und auch mal eingesetzt habe:
- DigiJay (mein Arbeitstier seit nun über 4 Jahren, funktioniert irgendwie immer auf jedem schlappen Rechner und setzt einfach nicht aus)
- Virtual DJ (Allroundtalent aber verspielte Oberflächen, schnell begreifbar, nicht skalierbare Skins, Automix läuft nur in einem Player, nervt mich optisch)
- Traktor (für House und Co super, erfordert etwas Einarbeitung, komplett skalierbarer Skin)
- Deckadance (ganz cool aber für mich zu viel Spielereien, setzt bei mir auch gern mal aus)
- Magix Digital DJ2 (Deckadance Lite) (hübsch aber setzt bei mir hin und wieder aus)
- Serato (nur mit Serato Hardware möglich) (bestens für Dance Clubs usw.)
- Zulu (Open Source) (wird immer besser aber mir reichts noch nicht)
- Ultramixer (gar nicht mein Fall und auf Java aufgesetzt und daher öfter träge Reaktion, viele undefinierbare Störungen, gruselige Layout Farben)
- Future Decks (fand ich nie wirklich schlecht, vor allem den Skin komplett selber gestalten zu können. Aber öfter Aussetzer gehabt)
- Mixxx (eine Multiplattform Open Source Lösung für Linux, Mac und Windows, schnelle und nette Entwickler, sehr zuverlässige Soft, gutes Design)
Wie gesagt: MEINE Meinungen in den Klammern. Kann jemand anders ganz anders sehen.
Da ich zu Hause auf Linux umgestiegen bin, beschäftige ich mich auch viel mit Mixxx, lege aber in der Praxis damit (noch) nicht auf. Bin doch sehr auf DGJ fixiert auch wenn ich dann auf Windows angewiesen bin.
Auch, dass so einige Soft Soundausetzer hat, nervt mich kollossal. Klar mag es an meinem Rechner liegen und müsste dies und das einstellen, umstellen usw. Aber in der Praxis ist es ja meistens so, dass man ein wenig im Stress ist und keine Zeit hat da noch groß am Rechner zu basteln. Da habe ich auch keine Lust drauf. Bei DigiJay war es bisher immer egal auf welcher Maschine, es lief immer Mucke. Es ruckelt nichts, es stottert nichts, Musik läuft - selbst wenn mal der Screen ein wenig stottert kommt störungsfrei weiter Musik. Das ist mir extrem wichtig! Zuverlässigkeit und dass die Leute die tanzen evtl. Probleme die ich grad habe gar nicht bemerken. Und das klappte mit Digijay schon viele hunderte Male perfekt.